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 Yogyakarta   

09-06-2007 (Benno) 

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 Carita   

30-05-2007 (Benno) 

Geschafft! Nach genau drei Wochen durch Sumatra bin ich also in Jawa angekommen und goenne mir hier eine kleine zweitaegige Pause am Strand von Carita, bevor es wiederum in drei Wochen durch Jawa nach Bali geht.

Um lange und ausfuehrlich zu berichten, ist dieser Computer allerdings zu langsam und zu teuer, aber ich moechte doch kurz ein paar Worte liegen lassen. Zuerst einmal: Sumatra war wunderschoen, und duerfte insgesamt wohl eine Favoritenrolle in meiner persoenlichen Beliebtheitsskala Asiens einnehmen. Wunderschoene Landschaften, freundlich laechelnde Leute ueberall. Die vielen "Hello Mister" koennen allerdings irgendwann auch ganz schoen nerven, die Frage "How are you?", wenn man in der Hitze schwitzend muehsam einen Berg hochstrampelt erst recht. Auch bei den Fragen "Where do you go?" auf einer Strasse die waehrend mehreren Tagen nur zu einem nennenswerten Ort fuehrt, und "What is your name?" geht es den Leuten meist nur darum, ihr English-Vokabular und die Reaktion dieser seltenen und seltsamen auslaendischen Erscheinung auf einem Fahrrad zu testen. Ein unvollstaendiges "My name is..." laesst einen ebenfalls schmunzeln. Da hat einer nicht einmal die erste Englischlektion begriffen... Kurz, auf den Strassen Sumatras jemanden anzutreffen, der brauchbar Englisch kann, ist wenig wahrscheinlicher, als eine bluehende Bananenpalme in der Schweiz.

Die Strassen sind oftmals voller Loecher, aber immerhin waren sie weitgehend asphaltiert. Im Auf und Ab der Kuestenstrasse, die in weiten Teilen allerdings ein paar Kilometer im Landesinnern verlaeuft, wird Radeln aber auch ein schnell einmal ein Haertetest fuer Fahrer und Gangschaltung. Zuweilen musste ich praktisch alle hundert Meter saemtliche Gaenge durchschalten und dann wieder zurueck. Ich habe es ueberstanden, das Gangkabel allerdings nicht und musste unterwegs ersetzt werden.
Wenn auch die Topographie nicht immer die angenehmste war (es gab durchaus auch flache Stuecke dazwischen), verkehrsmaessig waren die 1900km auf Sumatra sensationell. Abgesehen von den ersten beiden Tagen nach Pekanbaru, wo nicht nur die Pipeline der Strasse entlang, sonder auch Lastwagen das indonesische Oel transportieren, gab es ueberall sehr wenig Verkehr.

Touristen? Gibt es praktisch auch nicht. Deren 5 habe ich in den drei Wochen gesehen, und dann noch ein halbes Dutzend australische Surfies in einem etwas versteckt gehaltenen Surfcamp in Krui, wo es eben wunderschoene Straende und sich zuverlaessig brechende Wellen gibt....

Fazit zu Sumatra: streng aber schoen, und eigentlich schade, dass ich da so schnell durch musste.

 Bengkulu   

20-05-2007 (Benno) 

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 Melaka   

06-05-2007 (Benno) 

Kurz bevor ich von hier nach Indonesien uebersetze, moechte ich doch noch ein paar Worte ueber meine Reise hierhin verlieren. Wegen Visabeschraenkungen (60 Tage) werde ich in Indonesien etwas rasen muessen, und wohl nicht so oft dazu kommen.

Georgetown verliess ich wieder ueber denselben Weg, das heisst mit der Faehre nach Butterworth. Erst spaeter kam mir in den Sinn, dass es mit der Bruecke in der anderen Richtung vielleicht doch geklappt haette, da die Mautstation in beiden Richtungen auf dem Festland liegt, und mich wohl niemand zurueck ueber die Bruecke geschickt haette.

Kurz nach dem Mittagessen werde ich von einem Motorradfahrer eingeholt, der neben mir herfaehrt. Interessanterweise fragt er nicht sogleich, woher und wohin wie ueblich, sondern stellt sich zuerst vor. "Hallo, ich bin David!". Ich stellte mich also auch vor und hielt an, als er mich darum bittet. Es stellte sich heraus, dass David ebenfalls ein Radfahrer ist, schon ueberall auf der Welt rumgeradelt ist, und immer wieder Radfahrer beherbergt. Seine Frau, welche an einem Stand an der Strasse Reis verkauft, haette ihn per Natel auf mich aufmerksam gemacht. Er lud mich ein, beim ihm zu uebernachten. Ein nettes Angebot, das ich gerne angenommen haette. Aber ich war schon spontan einen Tag laenger als geplant in Georgetown geblieben, also wollte ich nicht nach einem halben Tag schon wieder rasten. Ich versprach ihm, dass ich ein andermal gerne vorbeikomme - man weiss ja nie -, und dass ich seine Adresse an Mohammed weitergeben werde, den ich in Kuala Lumpur oder auf dem Weg dahin nochmals treffen wollte. Als ich dann weiterfuhr, fuhr er ein Stueck voraus, und kaufte mir noch eine Flasche Mineralwasser fuer auf den Weg. (Siehe seine webseite)

Der Plan war, noch bis Taiping zu radeln. Aber da ich den Ort nicht sonderlich attraktiv fand, beschloss ich, noch ein Stueck weiter Richtung Kuala Kangsar zu radeln. Die Strasse fuehrte huebsch durch den Wald, links und rechts gab es aber auch immer wieder Haeuser mit verlockend aussehenden Rasenflaechen, welche in mir so richtig die Lust, wieder einmal mein Zelt aufzustellen weckte. Doch wo? Einfach irgendwo fragen? Oder kommt vielleicht noch ein Zeltplatz? Das waere mir irgendwie lieber. Ich beschloss, noch etwas zu radeln und kurz vor Kuala Kangsar nach einem geeigneten Ort Ausschau zu halten. Einen Campingplatz hatte ich schon so lange nicht mehr gesehen, dass ich nicht einmal wusste, wann und wo dies gewesen war. Ich machte mir diesbezueglich also keine Illusionen. Aber auch das Schild, das ich wenig spaeter ploetzlich am Strassenrand stehen sah, war keine Illusion. "Autocamp, 400m" stand da drauf und ein Pfeil zeigte links in den Wald hinein. Ich wurde neugierig und folgte der Schotterpiste. Tatsaechlich, da war so etwas wie ein Campingplatz, der zwar einen gepflegten, aber verlassenen Eindruck machte. Aber es war dann doch jemand da, der auch nichts dagegen hatte, dass ich mein Zelt aufstellte. Etwas spaeter kam der Eigentuemer mit seiner Frau, die offenbar ueber meine Anwesenheit informiert wurden. Ich trage mich in das Gaestebuch ein und bekam einen Tee und Kekse serviert. Etwas spaeter, als ich in der Campingkueche einen Teller Teigwaren zubereitete, brachte er mir noch Chapatis. Alles umsonst, auch die Uebernachtung. Er hatte einfach Freude am auslaendischen Gast. Der Campingplatz dient normalerweise als Trainings-, Seminar-, oder Weiterbildungscamp fuer Firmen, Schulen, oder andere Gruppen. Die Zelte werden zur Verfuegung gestellt.

Auch am naechsten Morgen kam der Eigentuemer wieder vorbei, um sich von mir noch zu verabschieden. Ich solle zurueckkommen, meinte er, dann koenne ich aber in seinem Haus uebernachten, welches sich gleich bei der Strasse befindet.
Nach einem kurzen Besuch bei der schoenen Moschee in Kuala Kangsar ging es weiter Richtung Ipoh. Etwa sieben Kilometer vor der Stadt bin ich etwas verwirrt, als eine grosse Strasse Richtung Osten abzweigt, und ein Wegweiser nach Kuala Lumpur dahin zeigt. Geradeaus geht es Richtung Pusat Bandar. Pusat Bandar konnte ich zwar auf der Karte nicht finden, weil aber Ipoh auf dem Weg nach Kuala Lumpur liegt, bog ich ab. Irgendwann merkte ich, dass ich auf einer Umfahrungsstrasse gelandet bin, drehte wieder um, und beschloss, dass Pusat Bandar so etwas wie Stadtzentrum heisst, was sich spaeter als richtig herausstellte. Tja, Malayisch sollte man koennen. Kaum war ich wieder auf der richtigen Strasse, komme ich an einem eindruecklichen Hoehlentempel vorbei.

In Ipoh musste ich wissen, wo ich Mohammad, der inzwischen seine weiteren Visas organisiert hatte, treffen koennte. Er ueberliess die Entscheidung mir. Weil er urspruenglich plante, von Kuala Lumpur aus Richtung Osten loszuradeln, beschloss ich, einen kleinen Bogen ins Zentrum von Malaysia zu machen. Das reizte mich ohnehin, da es einerseits wiedereinmal in die Berge gehen wuerde, und ich etwas mehr Urwald zu sehen bekomme. Der Aufstieg war lang und streng, aber es ging stetig hoch. Im Bluevalley angekommen, erfreute ich mich zuerst ueber eine Erdbeerfarm, welche einen kleinen Laden und Restaurant angeschlossen hatte. Spaeter merkte ich aber, dass es nicht das einzige Unternehmen dieser Art ist. Im Gegenteil, das Blue Valley ist voll von Treibhaeusern. Keine wirklich schoene Aussicht. Ich stellte mein Zelt auf dem Fussballplatz einer Tamilenschule auf und machte mich am naechsten morgen auf den Weg nach Gua Musang, ueber eine neu fertiggestellte Strasse durch den Dschungel. Die Strasse wurde als voellig neue Verbindung von Westen nach Osten der Malayischen Halbinsel geplant und gebaut, und fuehrte also durch ein Gebiet, wo es vorher keine Strasse gab. Beim modernen Strassenbau gehen die Ingenieure davon aus, dass die Strassen ausschliesslich von schnellen Motorfahrzeugen befahren werden, und nicht wie frueher von langsamen Pferdegespann und Ochsenkarren. Dementsprechend ist es vor allem wichtig, dass die Strassen moeglichst breit und kurz und die Kurvenradien moeglichst gross sind, aber wie oft und wie steil es rauf und runter geht, ist nicht so wichtig. Frueher als Strassen noch fuer muskelbetriebene Fahrzeuge gebaut wurden, durften sie etwas laenger und deren Kurven auch etwas enger sein, wichtig war nur, dass es moeglichst wenig und wenn, dann moeglichst sanft rauf und runter geht. Vom Blue Valley nach Gua Musang ging es zwar global etwa 1200m runter, aber es war eben eine moderne Strasse, fuer welche ich keine sonderlich freundlichen Kommentare uebrig hatte. Im Gegenteil, ich aergerte mich so sehr darueber, diesen Weg gewaehlt zu haben, dass ich die an sich schoene Landschaft kaum geniessen konnte.

Die Hotels in Gua Musang waren allesamt zu teuer, ich radelte also weiter und stellte mein Zelt unter einem Kletterfelsen eines Erholungsparkes etwas ausserhalb des Ortes auf. Am naechsten Tag war die Strasse wieder freundlicher, aber ich hatte nun ein anderes Problem. Der Akku meines Telefons war naemlich so langsam am Erliegen, aber ich benoetigte mein Telefon, weil ich am selben Abend Mohammad in Kuala Lipis treffen sollte. Ich habe zwar ein Solarpanel dabei um es zu laden (meinen ehemaligen Arbeitskollegen sei gedankt!), aber am Strand von Bakkhali (Indien), wo ich es zum ersten mal erfolgreich getestet hatte, dauerte der Ladevorgang etwa drei Stunden. So lange konnte ich nicht einfach irgendwo warten. Ich beschloss also, das Solarpanel in die Kartentasche zu stecken -passt genau-, und das Natel radelnd von der Sonne aufladen zu lassen. Wie staunte ich, dass ich es ploetzlich geniessen konnte, in der bruetenden Sonne radeln zu koennen. In Kuala Lipis war mein Natel auf jeden Fall wieder voll und fit. Aber wie ich dann erfuhr, war Mohammed nicht so fit, und schaffte es nicht am selben Tag anzukommen. Als er mir mitteilte, dass er von Kuala Lipis aus denselben Weg wie ich zuruecklegen will, erzaehlte ich ihm von der Strasse zwischen Gua Musang und Bluevalley und riet ihm davon ab, statt dessen schlug ich vor, dass er in Raub warten soll, so dass wir zusammen nach Bukit Fraser fahren koennen. Ebenfalls eine Bergstation, aber eine alte Strasse, das heisst, es wird wohl nur einmal raufgehen.

Statt in Raub zu warten, kam mir Mohammed noch ein Stueck entgegen. Bevor wir uns Richtung Bukit Fraser auf den Weg machten, kauften wir uns einen Durian-Baum, den wir gemeinsam pflanzen wollten. Die Strasse nach Bukit Fraser war wunderschoen und uebertraf saemtliche Erwartungen. Schmal, man hat richtig das Gefuehl im Wald zu sein, viele Kurven eine einzige regelmaessige sanfte Steigung ueber 20km bis zum sogenannten "Gap", der Passhoehe zwischen Raub und Kuala Lumpur. Baeche mit Wasserfaellen, welche zum verweilen einluden, und weil es praktisch keinen Verkehr hat, wurden wir von Musik des Waldes begleitet. Fantastisch! Zum Glueck waren wir nicht schneller unterwegs. Und ploetzlich war ich doch froh, diesen langen, muehsamen Umweg genommen zu haben. Die letzten 9km vom Gap nach Bukit Fraser, waren allerdings so schmal, dass frueher eine Regelung galt, dass waehrend einer Stunde der Verkehr nur hoch, waehrend der anderen Stunde nur runter fahren darf. Vor einem Jahr wurde aber eine zweite Strasse nach Bukit Fraser angelegt, so dass es nun zwei allzeit befahrbare Einbahnstrassen gibt. Weil die Strasse hinauf aber neu ist, hatte sie nicht nur sehr steile Passagen, sondern es ging zwischendurch auch wieder mal runter, wir kennen die Geschichte.... Doch Mohammed hatte ploetzlich Pech. Sein (auf dem Flug von Kathmandu nach Kuala Lumpur beschaedigte) Kettenspanner kam beim Schaltvorgang zwischen die Speichen und brach, womit er nicht mehr weiterradeln konnte. Theoretisch haette er die Kette kuerzen koennen, und einen kleinen Gang fix einlegen, womit er zumindest bis Bukit Fraser haette radeln koennen. Oder die 7km waeren auch zu Fuss schiebend noch zu bewaeltigen gewesen. Ein leerer Lastwagen, der gerade um die Ecke kam, nahm Mohammed dann aber mit, waehrend ich darauf bestand, weiterzuradeln.

Das Klima in Bukit Fraser war zu kalt fuer den Durianbaum, wie uns gesagt wurde. Nach einem Tag Pause nahem wir ihn also wieder 400m runter bis zum Gap, wo wir einen schoenen Ort fanden und wo er hoffentlich gut gedeihen wird. Wenig spaeter war ich auch schon in Kuala Lumpur.

Das Organisieren von Visas ist eine Geschichte fuer sich. Weil ich beim Abholen des indonesischen Visa ein Retourbillet vorweisen musste, beschloss ich, vorher nach Melaka zu radeln, um hier ein Retourbillet fuer die Faehre zu kaufen, mit der ich nach Sumatra fahren werde, und nochmals mit dem Bus zurueck nach Kuala Lumpur zu reisen, um meine Visas abzuholen. In KL war es nicht moeglich, ein Faehrenbillet zu kaufen. Am Dienstag geht es also weiter nach Indonesien. Ich freue mich!

 Georgetown   

29-04-2007 (Benno) 

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