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 Okara   

28-11-2006 (Benno) 

Tja, da ist man weitab von der sogenannten Zivilisation und waehnt sich sicher vor Informatikproblemen, neuer software, updates, und alle die problemen, die damit verbunden sind. Denkste! Mein Server hat einen kleinen update gemacht, und schon geht nichts mehr. Wer in den letzten Tagen meine Website besucht hat, hat's gemerkt. Eine kleine Notreparatur habe ich nun gemacht, auf einem extreeeem langsamen Computer. Vieles funktioniert aber immer noch nicht, wie zum Beispiel aller Formularfelder (Gaestebuch, etc.). In ca. 2 Tagen bi ich in Lahore, und ich hoffe bis naechste Woche habe ich auch diese Probleme geschaukelt. Danke fuer euer Verstaendnis!

 Kerman   

10-11-2006 (Benno) 

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 Quetta   

09-11-2006 (Benno) 

Liebe Leute,

Wenn ich auf mein GPS schaue, und um mich rum, dann koennte ich meinen, ich sei in Quetta angekommen. Entgegen meinen urspruenglichen Plaenen habe ich allerdings nicht den Zug von Zahedan nach Quetta genommen, sondern bin mutig durch den wilden Westen Pakistans (Balutschistan) durchgeradelt und habe mich dabei nicht mit Terroristen, sondern mit Lehrern und Kinder, die ausnahmsweise nicht um Geld sondern um Schreibzeug bettelten, sowie mit Polizisten, die mich entweder zum Tee einluden oder dann mit ihrem Pickup oder Motorrad begleiten wollten, und natuerlich wieder einmal mit dem Wind rumschlagen muessen. Aber das sind andere Geschichten...

Gemaess GPS, Klima und Kultur bin ich also in Quetta, wenn ich auf meine Reiseberichte schaue, koennte man allerdings meinen, ich sei noch in Yazd.
Dies tut mir unheimlich leid, und ich verspreche, diesem Umstand sobald moeglich Rechnung zu tragen und mein Online-Tagebuch nachzufuehren, spaetestens in Lahore, wo ich einen laengeren Aufenthalt eingeplant habe.

Denn in Lahore, ja genau, in Lahore, da moechte ich ein paar Schulprojekte unterstuetzen. Und nachdem mich wirklich viele Leute auf dem Weg nach Quetta um Schreibzeug angebettelt hatten, wobei der erste von ihnen sogar behauptete, Lehrer zu sein (er ist nun stolzer Besitzer eines Kugelschreibers des Kantons Basel-Stadt), bin ich ueberzeugt, dass nichts falsches dran ist, wenn man dem Ausbildungswesen Pakistans mit einem Projekt wie SEPP oder dem Dorothea-Center (oder einfach mit einer Spende dafuer)unter die Arme greift. Wenn ich nun aber auf meinen Kontostand schaue, dann merke ich, dass ich eigentlich immer noch in Serbien bin. Serbien war zwar zugegeben eines der schoensten Laender soweit. Aber es waere nett, wenn ich es auch spendenmaessig, wenn schon nicht bis Lahore, Quetta oder Yazd, dann wenigstens bis nach Istanbul schaffen wuerde.

Also liebe Leute: Wer hat noch nicht? Wer will noch mehr?Ihr koennt immer noch spenden. Knapp 2000 Strassenkilometer (inkl. Umweg ueber Islamabad) trennen mich noch von Lahore, und ich bin sicher, je tiefer ihr in eure Taschen greift, desto weniger Gegenwind werde ich bis dahin haben. Danke!

PS: Ab einem Beitrag von Fr. 100.- gibt es eine Postkarte als Dankeschoen (Adresse angeben nicht vergessen).

> zur Spendenaktion

 Yazd   

31-10-2006 (Benno) 

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 Esfahan   

24-10-2006 (Benno) 

Esfahan war grossartig. Schon der erste Eindruck war gut, nicht zuletzt dank einem Radweg-Schild, wie ich es zum letzten mal, weiss auch nicht mehr wo gesehen hatte. Am Tag danach machten wir (Patrik, Sophie und ich) uns als erstes gleich einmal daran unsere Visas zu verlaengern, welche Anfang Oktober ablaufen wuerden. Nach ein paar Taxifahrten zwischen dem Buero fuer Visaverlaengerungen und der Bank, wo wir die Gebuehren einzahlen mussten (Wohl zur Vermeidung von Korruption darf das Amt fuer Visaverlaengerungen die Gebuehren nicht mehr selbst einkassieren), und nach einer Stunde warten, wobei wir uns mit einem freundlichen Beamten im Openair-Buero unterhielten, hatten wir den erhofften Stempel im Pass.

Ich machte mich zu Fuss auf den Rueckweg, durch den Park eines wasserfuehrenden Flusses entlang, um mich bei der Post nach einem Paecklein fuer mich umzusehen. Auf dem Weg dahin werde ich ploetzlich aus einem Auto mit drei Männer drin angesprochen. Da wollte ein Irani den Weg nach irgendwohin wissen. Das wusste ich nicht, was ich ihm auch sagte, aber ich konnte ihm immerhin sagen, wo er sich gerade befand. Spaetestens als er meinen lateinischen Stadtplan in den Haenden sieht, war ihm klar, dass ich ein Tourist bin, was ich ihm auch gerne bestätigte. Ob ich ein Pass habe, möchte er wissen. Die Frage fand ich ziemlich dumm, da es wohl keine Touristen in Iran gibt, die keinen Pass haben. Sie wurde mir so allerdings nicht zum erstenmal gestellt, aber ich hatte absolut keine Lust ihm meinen Pass zu zeigen.
- "Nein", log ich also, an den Pass mit der Visaverlängerung in meiner Gürteltasche denkend, "ich habe keinen Pass.", was er mir natürlich nicht glaubte.
- "Natürlich habe ich einen Pass, warum?" will ich also wissen. Er sei von der Polizei, behauptete er nun, was zwar hätte sein können, aber ich glaubte es ihm genauso wenig. Doch er will nun meinen Pass sehen. Tja, so einfach geht das nicht, mein Lieber, denke ich. Ob er eine Polizeiausweis habe, frage ich zurück. Da zückt er einen laminierten Ausweis aus der Brusttasche seines Hemdes und hält ihn mir unter die Nase. Sein Foto war drauf, ein Stempel, und da stand noch einiges in Persisch geschrieben. Schon mal überrascht, dass nicht irgendwo auf einem Logo das Wort "Police" auch auf englisch stand, suchte ich also im persischen Buchstabensee das Wort "Polis". Ohne Erfolg, allerdings konnte ich auch nicht herausfinden, was für ein Ausweis es war. Das sei kein Polizeiausweis, bluffte ich, war mir meiner Sache allerdings ziemlich sicher.
- "Doch!" und er hält ihn mir nochmals kurz unter die Nase, mit demselben Resultat.
- "Nein!" ich blieb bei meiner Meinung. Da wir das ganze Gespräch auf persisch geführt hatten, müsste er sich eigentlich ausrechnen können, dass ich auch ein wenig persisch lesen kann, trotz meines englischsprachigen Stadtplans.
Wohin ich denn gehe, möchte er nun wissen, worauf ich ihm ehrlich zur Antwort gab, zur Post. Er sagte noch irgendetwas vom Hotel und brauste davon. Auf dem Weg zur Post sehe ich mich noch ein paar mal um, doch konnte die Typen nirgends mehr sehen.

Das Paket war leider noch nicht angekommen, aber ich würde ja auch noch einige Tage bleiben. Die nächsten beiden Tage verbrachte ich mit Sightseeing, bevor ich mich bei einer Persischlehrerin meldete, wo ich dann während einer Woche Privatunterricht bekomme. Eine Stunde Unterricht pro Tag, und den Rest verbrachte ich lesend und Wörterbüffelnd im gemütlichen Hof meines Hostels, bis ich mir bewusst werde, dass Johnny weg war. Er muss aus meiner Hosentasche gesprungen sein, wo ich ihn zum letzten mal gesehen hatte. Damit ging die Suche los. Überall wo ich war, ging ich mit einem Foto von Johnny vorbei, "Haben Sie diesen kleinen Kerl gesehen?", fragte ich meine Tränen unterdrückend, und setzte eine Belohnung von 20 Dollar aus. Ohne Erfolg, aber mit der Konzentration für den Persischkurs war es definitiv vorbei.

Als das Paket aus der Schweiz dann doch noch angekommen ist, wusste ich, ich werde wohl ohne Johnny weiterfahren müssen. Entweder hat er sich in der theologischen Fakultät eingeschrieben um als Imam zu arbeiten (siehe letztes Foto von Johnny), oder er hat sich selbstständig auf den Weg gemacht, oder er hat sich verliebt und wollte in Esfahan bleiben?

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